23.10. US Markets: Steigende US-Zinsen, robuste US-Wirtschaft für 2025, China verliert Attraktiviät

US-Staatsanleihen: Steigende Renditen und Auswirkungen auf den Markt

Die Renditen von US-Staatsanleihen befinden sich weiterhin im Aufwärtstrend, was sowohl Analysten als auch Investoren weltweit aufmerksam macht. Aktuell notiert die 10-jährige US-Staatsanleihe bei 4,03%, was einem Anstieg von 17 Basispunkten im Vergleich zur Vorwoche entspricht. Besonders bemerkenswert ist der kontinuierliche Anstieg der Renditen im Jahr 2023: von 3,35% im Januar bis hin zu 5,00% im Oktober, ein beeindruckender Anstieg von 165 Basispunkten. Dieses Renditeniveau hat weitreichende Auswirkungen auf die globale Wirtschaft und die Kapitalmärkte.

Current Yield Curve

Steigende US-Staatsanleihenrenditen und ihre Bedeutung

Der Anstieg der US-Staatsanleihenrenditen reflektiert die steigenden Erwartungen in Bezug auf Inflation und geldpolitische Entscheidungen. Für Anleger und Unternehmen bedeutet dies jedoch höhere Finanzierungskosten, was wiederum Druck auf die Bewertung von Risikoanlagen wie Aktien und Immobilienmärkte ausüben kann. Ein höheres Renditeniveau signalisiert oft eine restriktivere Geldpolitik, was Anleger dazu veranlasst, ihre Portfolios entsprechend anzupassen. Die Volatilität in den Märkten bleibt dadurch hoch.

Wirtschaftsausblick: USA weiterhin Wachstumsführer

Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat in seinem aktuellen Weltwirtschaftsausblick die Prognose für das Wachstum der USA nach oben korrigiert. Trotz globaler Unsicherheiten zeigt sich die US-Wirtschaft widerstandsfähig, und die Wachstumsprognose für die kommenden Jahre liegt stabil bei 3,2%. Dies positioniert die USA weiterhin als globalen Wachstumsmotor, was sich positiv auf den Arbeitsmarkt und den Konsum auswirkt. Die starke Konjunkturentwicklung könnte jedoch die Inflationsrisiken weiter anheizen und die geldpolitischen Entscheidungsträger unter Druck setzen.

world economic outlook october 2024

Fed: Wird sie den Kurs ändern?

Entgegen den Markterwartungen könnte die US-Notenbank Federal Reserve (Fed) bei ihrer nächsten Sitzung am 7. November die Zinsen unverändert lassen. Dies würde eine bemerkenswerte Abweichung von der bisherigen restriktiven Zinspolitik darstellen, die darauf abzielte, die Inflation einzudämmen. Basierend auf den Federal Funds Futures-Handelsdaten liegt die Wahrscheinlichkeit, dass die Fed die Zinsen bei den nächsten beiden Sitzungen um insgesamt 50 Basispunkte senken könnte, bei 64%. Dies zeigt, dass die Märkte eine gewisse Unsicherheit in Bezug auf die zukünftige Geldpolitik der Fed einpreisen.

Fed Watch Tool

Rohstoffmärkte: Gold glänzt weiterhin

Der Goldpreis erreichte am Dienstag ein neues Rekordhoch von fast 2.560 Dollar pro Unze. Dies markiert den sechsten Anstieg in Folge, trotz der steigenden Renditen von US-Staatsanleihen und eines stärkeren US-Dollars. Gold bleibt für viele Anleger ein sicherer Hafen in Zeiten von Marktunsicherheiten und geopolitischen Spannungen. Auch wenn höhere Anleiherenditen normalerweise den Goldpreis belasten, bleibt das gelbe Metall aufgrund der Unsicherheiten auf den Finanzmärkten gefragt.

Schwellenländer: China verliert an Attraktivität

Ein weiterer wichtiger Trend, der sich abzeichnet, ist das zunehmende Interesse an Schwellenländerfonds, die China ausschließen. Dies spiegelt die Bedenken vieler Investoren wider, die mit der wirtschaftlichen Abschwächung und den geopolitischen Spannungen rund um China zu kämpfen haben. Zwar gibt es keine konkreten Zahlen zu den Kapitalflüssen in diese Fonds, doch der Trend ist klar erkennbar: Schwellenländer abseits Chinas rücken zunehmend in den Fokus der Anleger.

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Energiemärkte: Überangebot bei Erdgas erwartet

Im Energiesektor erwarten Analysten von RBC Capital Markets eine längere Phase des Überangebots auf dem Erdgasmarkt. Vor allem die steigende LNG-Produktion (Liquefied Natural Gas) wird voraussichtlich den Markt in den kommenden Jahren prägen. Dies könnte zu einem Preisverfall führen, der insbesondere exportierende Länder unter Druck setzt. Für Verbraucher könnten hingegen günstigere Preise auf dem Energiemarkt in Sicht sein.

Ausblick: Was erwartet die Märkte?

Die Finanzmärkte bleiben volatil, und Anleger beobachten genau die neuesten Wirtschaftsdaten und geldpolitischen Entscheidungen der Zentralbanken. Prognosen deuten darauf hin, dass die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen bis Januar 2025 auf 3,39% fallen könnten, was eine mögliche Entspannung der aktuellen Zinssituation signalisiert. Dennoch bleiben die USA mit ihrer robusten Wirtschaft und den weiterhin steigenden Anleiherenditen im Fokus der globalen Finanzmärkte. Anleger sollten sich auf weiterhin schwankende Märkte einstellen und ihre Strategien entsprechend anpassen.

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